RÜCKBLICK
hospital concepts 2024
Unter dem Motto „Für die Gesundheit von morgen bauen: Das Krankenhaus als anpassungsfähiger Organismus” fand am 24. und 25. Oktober 2024 die mittlerweile 22. hospital concepts in Berlin statt.
Der etablierte Branchentreff widmete sich in diesem Jahr der Frage, wie sich medizinische Einrichtungen in herausfordernden Zeiten zukunftsfähig, resilienter und nachhaltiger aufstellen sowie patienten- und mitarbeiterfreundlicher gestalten lassen. Die Veranstaltung bot eine praxisnahe und ausgewogene Mischung aus kompakten Impulsvorträgen und intensiven Diskussionsrunden und Workshops sowie einer Exkursion, um den fachlichen Austausch und Wissenstransfer zu fördern.
Im Mittelpunkt des Fachkongresses standen diese Themen:
Partizipative Ansätze in der Projektplanung
Wie können Neu- und Umbauprojekte in Gesundheitseinrichtungen zukunftsweisend geplant und umgesetzt werden? Wie können wir aus Projekten, aus deren Planungsprozessen und Realisierungs- sowie Betriebsphasen, lernen? Was kann dazu beitragen, den Planungsprozess effizienter und die Realisierung nachhaltiger zu gestalten? Fragestellungen, die im Panel „Evidence Based Design” sowie in einem Workshop zu partizipativen Ansätzen intensiv diskutiert wurden. Die vortragenden Experten zeigten auf, wie wichtig es ist, Patienten und Personal frühzeitig in die Planung neuer Projekte einzubinden, um diese gezielt auf die Bedürfnisse der Beteiligten auszurichten.
Praxiswissen als Schlüsselressource der Zukunft
Der effektive Umgang mit Wissen und dessen Transfer standen im Mittelpunkt eines weiteren Themenkomplexes. Ansätze, wie ein neuer Studiengang für Krankenhausplanung, eine Mitarbeiterakademie sowie eine Wissensdatenbank zeigten, wie Erfahrungswissen gezielt für Planung und Entwicklung genutzt werden kann. Im Rahmen einer Exkursion konnten die Teilnehmenden das neue Simulation- und Trainingszentrum (BeST) der Charitè Universitätsmedizin besichtigen.
In dem Workshop „New Work im Krankenhaus”, konnten die Teilnehmenden interaktiv erfahren, wie Arbeitsräume gestaltet werden können, um effizientes Arbeiten, Teamgeist und Rückzugsoptionen zu ermöglichen, und dabei eine gesunde, motivierende Atmosphäre schaffen.
Erfahrungen aus der Praxis
In drei Praxisforen wurde konkretes Wissen zu den Themen „Innovative Medizintechnik und Infrastruktur”, „Nachhaltigkeit und Technik” sowie „Prozesse, Transformation und Ambulantisierung” vermittelt. Am Beispiel des OP-Roboters HUGO zeigte beispielsweise Prof. Christian Thomas auf, welche Anforderungen moderne Robotik an Multifunktions-OP-Säle stellt. Weitere Themen umfassten u. a. Prozessoptimierungen bei der präoperativen Vorbereitung, die Bedeutung des Schlaf-Wach-Rhythmus in der Medizin im Zusammenhang mit circadianen Lichttechnik sowie den strukturellen Veränderungen durch ambulante, sektorenübergreifende Versorgungsmodelle.
Positive Resonanz der Teilnehmenden
Mit knapp 100 Fachbesuchern war die Veranstaltung gut besucht und erhielt durchweg positive Rückmeldungen. Die „hospital concepts 2024“ zeigte eindrucksvoll, wie das Krankenhaus der Zukunft innovativ und nachhaltig geplant und gestaltet werden kann.
hospital concepts AWARD 2024
Unter dem Motto „Projekt als Exempel“ wurde das Projekt Erweiterung Kinder- & Jugendpsychiatrie LKH Graz II Standort Süd mit dem diesjährigen hospital concepts AWARD ausgezeichnet. Bauherr ist die KAGes Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH, verantwortlich für die Architektur zeichnet die Arbeitsgemeinschaft NOW Architektur ZT GmbH & Architekt DI Tinchon ZT GmbH.
Als Exempel für einen zukunftsfähigen Gesundheitsbau überzeugte das Projekt in vielerlei Hinsicht. Dazu gehörten der partizipatorische Planungsprozess mit Fokus auf die Bedürfnisse der jungen Patient*innen und des Personals; die kleinteilige und häusliche Struktur zur Schaffung eines menschlichen Maßstabs und guter Orientierung; die Nachhaltigkeit der Holzbauweise sowie die frische, innovative Ausführung durch ein junges Architekturbüro.
Mit dem hospital concepts Sonderpreis wurde die Projektarbeit des Fachbereichs für Architektur der TU München „Reflexionen über einen interdisziplinären Universitätskurs zum Thema Demenz und Design“ ausgezeichnet. Die Arbeit beeindruckte durch einen interdisziplinären und praxisnahen Ansatz.